Home Therapie Antioxidantien

Antioxidantien

 

Die Hashimoto Thyreoiditis entsteht, wenn bei entsprechender genetischer Empfänglichkeit durch Stress, Infektion oder andere Faktoren das Immunsystem aus der Balance gerät. Gegen die eigene Schilddrüse gerichtete Immunzellen, die normalerweise unter der Kontrolle anderer Immunzellen stehen, geraten außer Kontrolle und können die eigene Schilddrüse angreifen. Die Folgen in der Schilddrüse machen sich durch eine stumme Entzündung oder eine Unterfunktion bemerkbar.

 

Forschungsarbeiten und Erkenntnisse der letzten Jahre zeigen, dass freie Radikale und oxidative Prozesse den Immunprozess in der Schilddrüse anheizen und für einen wesentlichen Teil der Symptome verantwortlich sind. Die hochdosierten Zufuhr bestimmter Antioxidantien ist geeignet, um die Schutzsysteme gegen Radikalschäden möglichst gut aufzubauen und die körpereigenen Verteidigungsmechanismen maximal zu unterstützen.

Zu den wichtigsten antioxidativen Substanzen zählen Vitamine (C, E, B, Flavinoide), Extrakte aus Traubenschalen und bunten Gemüse, Selen, Alpha-Liponsäure, N-Acetyl-Cystein, Nicotinamid, Bioflavonoide und Omega-3-Fettsäuren (Lachsöl). Durch hochdosierte Kombination dieser zusammen wirkenden, natürlichen Substanzen soll der Entzündungsprozess abgeschwächt und die gestörte Immunbalance wieder ins Lot gebracht werden.

 

Selen

 

Bei zahlreichen Entzündungsvorgängen wirkt Selen durch die Neutralisierung von freien Radikalen  entzündungshemmend. Von einer deutlichen Unterversorgung mit Selen ist in Europa auszugehen. Menschen, die sich vegetarisch ernähren neigen zu einem Selenmangel. 
Ein Selenmangel kann nicht ausreichend durch Messung der Selenspiegel im Blut nachgewiesen werden, da die Werte im Blut nicht repräsentativ für die Schilddrüse sind. Die Selenspiegel  im Blut brauchen deshalb vor Beginn der Behandlung nicht unbedingt gemessen zu werden. 

 

In der Schilddrüse wird bei der Bildung der Schilddrüsenhormone T4 und T3 als Nebenprodukt H2O2gebildet. Damit H2O2 nicht schädigend wirkt, muss es durch das Enzym Glutathionperoxidase chemisch umgewandelt werden.  Das Enzym Gluthationperoxidase ist in seiner Aktivität abhängig von der Anwesenheit von Selen. Bei einem zu geringen Selengehalt wird das Gewebe durch H2O2 geschädigt.

 

T4 wird durch andere Enzyme, die sogenannten Dejodasen, in das stoffwechselaktive T3 umgewandelt. Auch die Aktivität der Dejodasen ist abhängig von Selen. Bei einem zu geringen Selenangebot kann keine ausreichende Menge T3 aus dem vorhandenen T4 hergestellt werden.

 

Auch bei rheumatischen Erkrankungen, entzündlichen Krankheiten, Virusinfektionen und einigen Krebserkrankungen kann eine Seleneinnahme günstig sein. Eine Dosis von 200µg Selen hat keine Nebenwirkungen und ist sinnvoll. Erst bei Dosierungen von 3000µg Selen täglich über 3 Wochen kann es zu Nebenwirkungen, wie Leberschäden, Grauverfärbung der Haare und Nagelverlust kommen.

 

Nach einer Studie von Prof. Gärtner (München) konnte die Einnahme von 200µg Selen täglich eine Verbesserung der Beschwerden bei einer Hashimoto Thyreoiditis bewirken. Wurden Patienten mit einer Hashimoto Thyreoiditis mit 200µg Selen täglich behandelt, sanken die TPO-Antikörper nach 3 Monaten um 36%. Die Antikörper wurden als Anhaltspunkt für die Krankheitsaktivität gewertet.
Bei den Patienten mit besonders hohen Antikörper Ausgangswerten, wurde ein Rückgang der Antikörper um 40% beobachtet. Das Allgemeinbefinden verbesserte sich in Bezug auf stärkere körperliche und seelische Belastbarkeit, Konzentrationsfähigkeit, Stimmung  und teilweise auch auf Gelenkbeschwerden und Allergien. Einige Betroffene sprechen allerdings auf die Behandlung  mit Selen nicht an.

 

Neuere Studien erbrachten Hinweise, dass Selen möglicherweise zu einem häufigen Auftreten von Alterszucker führt (Diabetes mellitus Typ 2). Insbesondere bei Menschen mit Übergewicht oder familiärer Belastung für Alterszucker sollte dann auf eine Behandlung mit Selen verzichtet werden.

 

Zink

 

Die Einnahme von 20 mg Zink täglich hat sich bei einigen Hashimoto Betroffenen ebenfalls bewährt. Die oft höhere Infektanfälligkeit und das Allgemeinbefinden besserten sich unter Zinkeinnahme. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen müssen noch abgewartet werden. Die Einnahme von Zink 20mg täglich kann aber schon jetzt empfohlen werden.

 

 


Template erstellt von 2st-online.de