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Fragen zu HT und Schwangerschaft
Was muss ich beachten, wenn ich eine Schwangerschaft plane?

Die Schilddrüsenwerte (T3, T4, TSH) sollten im Normalbereich liegen. Zu hohe oder zu niedrige Werte stören den weiblichen Zyklus und damit das Heranreifen einer Eizelle. Es ist wahrscheinlicher schwanger zu werden, wenn die Schilddrüsenwerte optimal eingestellt sind.


Die Normalisierung der Schilddrüsenwerte unter Einnahme von schilddrüsenhemmenden Medikamenten, nach Operation oder Radiojodbehandlung kann sehr lange dauern (zwei Monate bis ein Jahr), je nach Schwere der Erkrankung.
Bei Zyklusstörungen hat es sich als sinnvoll erwiesen, vorrübergehend weibliche Hormone zu geben. Bis zur Normalisierung der Schilddrüsenwerte sollten Hormonpräparate gegeben werden.

Auch wenn kein aktueller Kinderwunsch besteht, sollten Zyklusstörungen trotzdem behandelt werden. Hormonelle Unregelmäßigkeiten können auch langfristig Probleme verursachen, die eine spätere Familienplanung erschweren.
Über Jahre bestehende Zyklusstörungen können im schlimmsten Fall auch das Risiko für Eierstockkrebs und Gebärmutterkrebs erhöhen. Eine Beratung durch den Frauenarzt ist deshalb sinnvoll.

Die TSH-Rezeptor-Antikörperspiegel sollten im Normbereich liegen, zumindest aber nicht stark erhöht sein. Antikörper können auf das ungeborene Kind übertragen werden und bei ihm eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen. Frauen mit sehr hohen Antikörperspiegeln haben möglicherweise einen Vorteil durch die vollständige Entfernung der Schilddrüse. Meist fallen danach die Antikörper im Laufe eines Jahres in den Normbereich ab. Eine einheitliche ärztliche Empfehlung gibt es nicht.

Nach Radiojodbehandlung sollte sechs Monate mit einer Schwangerschaft gewartet werden, um das minimale Risiko einer eventuellen Fehlbildung für das geplante Kind auszuschließen.

Die Einnahme schilddrüsenhemmender Medikamente in üblicher niedriger Dosierung kann beibehalten werden. Das ungeborene Kind wird durch niedrig-dosierte schilddrüsenhemmende Medikamente nicht beeinträchtigt.

Aktualisiert ( Sonntag, 25. Mai 2008 )
 
Welche Blutwerte sind in der Schwangerschaft wichtig?

T3, T4, TSH

Die mütterlichen Schilddrüsenwerte sollten regelmäßig im Verlauf der Schwangerschaft bestimmt werden. Bei Abweichungen vom Normalwert können alle drei Wochen Kontrollen erforderlich sein. Auch bei normalen Werten sind Kontrollen alle vier Wochen notwendig.
Bei operierten Frauen, die Schilddrüsenhormone einnehmen müssen, steigt der Bedarf an Hormonen in der Schwangerschaft. Sie müssen zusätzlich L-Thyroxin bekommen, bis sich der TSH-Spiegel im Normalbereich befindet. Das bedeutet, dass die Hormondosis im Laufe der Schwangerschaft langsam erhöht werden muss. Nach der Entbindung sinkt er mütterliche Hormonbedarf, so dass auch kurzfristige Kontrollen der Schilddrüsenhormone wichtig sind, um die richtige Hormondosis einzustellen. Es empfiehlt sich, im ersten halben Jahr nach der Entbindung alle vier Wochen fT3, fT4 und TSH kontrollieren zu lassen.

 

Antikörper
Die TSH-Rezeptor-Antikörperspiegel sollten vor Beginn der Schwangerschaft bestimmt werden. Im Verlauf der Schwangerschaft sollte mindestens eine Kontrolle, etwa in der 22.-26. Schwangerschaftswoche, veranlasst werden. Bei einem Anstieg der Antikörper sind weitere Kontrollen erforderlich. Das Kind sollte dann engmaschig durch Ultraschalluntersuchungen und Herztonaufzeichnung überwacht werden, denn es kann durch übertragene Antikörper eine Überfunktion und Gedeihstörung entwickeln. Meist werden die Antikörper (neben TRAK auch TPO und TGAK) zwar übertragen, sie verursachen aber keine Symptome beim Kind.
Nach der Entbindung baut das Kind die fremden Antikörper innerhalb der ersten Lebensmonate ab.

 

Blutzuckerwerte und oraler Glucosetoleranztest
Während der Schwangerschaft wird der Urin regelmäßig auf Zuckergehalt überprüft. Auch die Blutzuckerspiegel sollten regelmäßig überprüft werden. Ein Zuckerbelastungstest (oraler Glucosetoleranztest = OGTT) sollte auch bei normalem Blutzuckergehalt einmal im Verlauf der Schwangerschaft durchgeführt werden.
Der Insulinbedarf steigt während der Schwangerschaft an. Bei Basedowkranken ist das Risiko für die Entwicklung eines Schwangerschaftsdiabetes leicht erhöht. Finden sich auffällige Werte, sollte ein Diabetologe aufgesucht werden. 

Aktualisiert ( Sonntag, 21. Juni 2009 )
 
Wie wirkt sich die Krankheit auf das Kind aus?

Eine anhaltende mütterlicher Schilddrüsenunterfunktion führt zu verminderter Intelligenz des Kindes, die im weiteren Leben kaum ausgeglichen werden kann. Bei mütterlicher Überfunktion kann es zu Fehlbildungen, Fehlgeburten und schwerer Gedeihstörung kommen.
Bei hohen TSH-Rezeptor-Antikörperspiegeln können die Antikörper auf das Kind übertragen werden. Es entwickelt dann möglicherweise eine Schilddrüsenüberfunktion.

Wird ein Kind mit Basedowsymptomen geboren, die auf von der Mutter übertragenen Antikörpern beruhen, so klingen die Symptome mit der Zeit (Wochen bis Monate) ab, sobald die mütterlichen Antikörper abgebaut sind.

Aktualisiert ( Sonntag, 25. Mai 2008 )
 
Kann die Krankheit in der Schwangerschaft schlimmer werden oder erneut ausbrechen?

Der Morbus Basedow kann während einer Schwangerschaft erstmalig auftreten. Ein bekannter Morbus Basedow kann sich manchmal in der Schwangerschaft verschlimmern. In ausgeprägten Fällen ist dann die operative Entfernung der Schilddrüse in der Schwangerschaft ab der 12. Schwangerschaftswoche notwendig und möglich. Der Verlauf der Erkrankung in der Schwangerschaft ist nicht vorherzusehen. In den meisten Fällen kommt es jedoch nicht zu grösseren Problemen.

Aktualisiert ( Sonntag, 25. Mai 2008 )
 
Welche Medikamente darf ich in der Schwangerschaft einnehmen?

Schilddrüsenhormone?
Präparate: Levothyroxin T4, Liothyronin T3
Die Einnahme von Schilddrüsenhormonen in erforderlicher Dosierung zum Ausgleich einer Unterfunktion der Mutter ist für das noch nicht geborene Kind ungefährlich. Schilddrüsenhormone werden nur in minimaler Menge über den Mutterkuchen auf das Kind übertragen.

 

Schilddrüsenhemmende Medikamente?
Präparate: Thiamazol, Carbimazol, Propylthiouracil
Die Einnahme schilddrüsenhemmender Medikamente gilt heute in normaler Dosierung als unschädlich für das noch nicht geborene Kind. Bei hohen Dosierungen kann zur Zeit keine eindeutige Aussage getroffen werden. Es wird diskutiert, ob durch die Medikamente die sogenannte Aplasia cutis congenita, eine sehr seltene Erkrankung, bei der es zu angeborenen Hautdefekten kommt, ausgelöst werden kann. Grundsätzlich sollte die niedrigste Dosierung angestrebt werden, die eine Überfunktion der Schilddrüse unterdrücken kann.

 

Jod?
Präparate: Kaliumjodid, Natriumjodid
Beim Morbus Basedow ist die Einnahme von Jod gefährlich, da sie ein Wiederauftreten der Krankheit fördert. Jod kann eine Überfunktion der mütterlichen Schilddrüse hervorrufen.

Aktualisiert ( Dienstag, 02. September 2008 )
 
Ist die Krankheit erblich?

Es kann sein, dass Sie die Krankheitsanlage an das Kind vererben. Das Kind kann, aber muss nicht erkranken. Es kann die Krankheitsanlage besitzen oder nicht besitzen. Eine vorgeburtliche Untersuchung auf die Krankheitsanlage ist zur Zeit nicht möglich.
Bei Frauen mit mehreren Autoimmunerkrankungen scheint das Risiko für eine Vererbung etwas höher zu sein.

Die Übertragung der Antikörper bedeutet nicht, dass das Kind krank ist. Es bedeutet nur, dass es vorübergehend diese fremden Antikörper in sich trägt.

Aktualisiert ( Sonntag, 21. Juni 2009 )
 




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